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Pizza Orlando

Romanprojekt

28.11.17, 22:51 – Nina: Ich schreibe weinend ins digitale Nichts, aber es ist alles real hier bei mir. Ich wäre gerne deine Partnerin und nicht dein Sidekick.

Clara und Nina kennen sich seit Jugendtagen. Als sie nach vielen Jahren als erwachsene Frauen wieder aufeinander treffen, leidet Nina bereits an den ersten Symptomen einer unheilbaren Erkrankung, der Huntington Krankheit. Sie lebt in Berlin. Clara lebt, getrennt vom Vater ihrer beiden Kinder, in Hamburg. Die beiden verlieben sich und stürzen sich in eine rasende Liebesbeziehung. Pizza Orlando, als Anlehnung an den Briefwechsel von Virginia Woolf und Vita Sackville-West, ist die Offenlegung ihres Chatverlaufs. Während Nina, trotz ihrer begrenzten Lebenszeit, um eine Zukunftsperspektive mit Clara ringt, kämpft diese als alleinerziehende Mutter um Selbstbestimmung in einem Alltag aus Kinderpflege, Studium und Lohnarbeit.

Die tägliche Kommunikation der beiden offenbart auch schmucklos eine Lebensrealität und die sich dadurch aufdrängenden Fragen: Wieso bekommen sie als zwei Frauen mit zwei Kindern keine Familienkarte im Freibad? Wieso fürchtet Clara sich abends im Waschsalon, allein unter Männern, und keiner hat Angst vor ihr?

Pizza Orlando erzählt von Krankheit und gesellschaftlichem Ausschluss, von Mutterschaft und Sexualität, von Hoffnung und Verzweiflung einer queeren Liebe und von der Kraft des Erzählens.

Auszüge des Manuskriptes wurden in den Literaturzeitschriften BELLA triste und Die Epilog veröffentlicht.

Der Text wird vertreten durch: Elisabeth Ruge Agentur